Was ist integrated services digital network?

Integrated Services Digital Network (ISDN) ist ein internationaler Standard für die Übertragung digitaler Sprach-, Daten- und Bildinformationen über das Telefonnetzwerk. Es wurde in den 1980er Jahren entwickelt und hat seitdem weltweit Verbreitung gefunden.

ISDN ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von mehreren Datenarten über eine einzige Leitung. Es verwendet eine digitale Signalisierungstechnologie, die hochwertige Sprachübertragung, schnelle Datenübertragungsraten und die Integration von Diensten wie Telefonie, Fax und Datenverbindung ermöglicht.

Der Standard definiert verschiedenen Kanaltypen: den B-Kanal (Bearer-Kanal), der für die Übertragung von Sprachdaten und Nutzdaten verwendet wird, und den D-Kanal (Data-Kanal), der für die Signalisierung und Steuerung verwendet wird. Mit ISDN können zwei B-Kanäle für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten gebündelt werden, um eine Basisübertragungsrate von 128 Kbit/s (2 B-Kanäle) oder 64 Kbit/s (1 B-Kanal) zu erreichen. Der D-Kanal bietet eine Geschwindigkeit von 16 Kbit/s für die Signalisierung.

ISDN bietet eine Reihe von Vorteilen, darunter eine geringe Latenzzeit, hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, hohe Sprachqualität und die Möglichkeit, verschiedene Dienste über dieselbe Leitung zu nutzen. Es war besonders in den 1990er Jahren sehr verbreitet und wurde als Vorläufer für Breitbandtechnologien wie DSL betrachtet.

Allerdings hat ISDN in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, da schnellere und kostengünstigere Breitbandverbindungen verfügbar wurden. Viele Telefonnetzwerke stellen die Unterstützung von ISDN ein und empfehlen stattdessen den Wechsel zu IP-basierten Verbindungen wie Voice over IP (VoIP).

Trotzdem wird ISDN in einigen Bereichen noch verwendet, beispielsweise für den Anschluss von älteren Telekommunikationssystemen, Alarmanlagen oder in ländlichen Gebieten mit begrenztem Breitbandzugang.